Rituale freie Trauung - Hochzeitsrituale
Rituale, die ihr als Paar genießen könnt:
Baum pflanzen
Das gemeinsame Pflanzen eines Baumes steht als Zeichen für die Verbundenheit und das gemeinsame Wachstum in der Ehe.
Je nachdem, wo ihr aufgewachsen seid, könnt ihr auch Erde aus den Gärten eurer Elternhäuser verwenden.
Den Baum könnt ihr später im eigenen Garten einpflanzen oder ihr verwendet ein kleines Bäumchen, das ihr in der Wohnung aufstellen könnt.
Sehr beliebt ist z. B. ein Ginko Baum, der für Hoffnung, Fruchtbarkeit und ein langes Leben steht.
Baumstamm sägen
Für dieses Ritual benötigt ihr einen Sägebock, eine Zweimannsäge und einen Baumstamm (Arbeitshandschuhe können auch nicht schaden).
Beim Sägen könnt ihr unter Beweis stellen, dass ihr an einem Strang zieht und den gleichen Rhythmus findet. Das ist wichtig, damit sich die Säge nicht verkeilt und der Baumstamm somit ohne große Mühe gemeinsam zersägt werden kann.
Dieser Brauch, der vor allem in ländlichen Gegenden und bei Scheunenhochzeiten sehr beliebt ist, steht für die Gleichberechtigung in der Ehe, die richtige Balance aus Reden und Zuhören sowie den Willen durchzuhalten und Herausforderungen gemeinsam zu meistern.
Luftballon mit Eheversprechen steigen lassen
Ihr schreibt euer Eheversprechen auf, steckt es in einen Briefumschlag, befestigt diesen an einem Luftballon und lasst eure Worte in den Himmel steigen.
Das ist auch eine gute Alternative, wenn ihr euer Eheversprechen nicht öffentlich vortragen möchtet.
Sandritual
Ihr wählt Sand in 2 verschiedenen Farben aus. Während des Rituals lasst ihr den Sand in ein Glasgefäß rieseln, symbolisch für euer beider Leben, das sich jetzt miteinander verbindet.
Dieses Ritual ist vor allem bei Patchworkfamilien beliebt. Ihr könnt die Kinder miteinbeziehen und ihnen zeigen, dass sie Teil der Familie sind. Jedes Familienmitglied bekommt einen andersfarbigen Sand.
Die 4 Elemente
Dieses Ritual passt zu euch, wenn Spiritualität in eurem Leben eine Rolle spielt.
Für jedes der 4 Elemente wird eine Schale oder ein Gefäß mit einem symbolischen Element aufgestellt:
Luft: Federn, Weihrauch, Räucherstäbchen, Luftballon
steht für Intellekt, Kommunikation, Freiheit, Verstand
Feuer: Kerzen, Feuerschale, glühende Kohle
steht für Wille, Leidenschaft, Stärke, Energie
Wasser: Wasserschale, Muscheln
steht für Gefühl, Frieden, Fruchtbarkeit, Freundschaft
Erde: Gefäß mit Erde, Steine, Sand
steht für das Ich, Struktur, materielle Besitztümer
Während des Rituals nehmt ihr das jeweilige Gefäß in die Hand uns ich lese eine kleine Text mit der entsprechenden Bedeutung vor. Alternativ können auch die Trauzeugen das jeweilige Gefäß halten oder den Text vorlesen.
Rituale, bei denen ihr die Gäste einbeziehen könnt:
Ringwanderung
An einem langen Band oder einer langen Schnur werden die Ringe durch die Hochzeitsgesellschaft gefädelt. So kann jeder, in Gedanken, seine guten Wünsche an das Hochzeitspaar mitgeben.
Mein Tipp: legt das Band schon vor Beginn der Zeremonie aus. Alternativ kann auch das Ringkissen oder Ringkästchen von Gast zu Gast gereicht werden.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es bei mehr als 50 Gästen sehr zeitaufwendig wird, da viele Gäste die Gelegenheit nutzen, um die Ringe und die Gravur ausgiebig zu betrachten und nicht zügig weiter reichen.
Hochzeitszweig
Dieser Brauch kommt ursprünglich aus Holland.
Familienmitglieder und Freunde schreiben ihre guten Wünsche auf Zettel, rollen diese zusammen und umwickeln die Zettel mit einem Band.
Beim Ritual wird dieses Band an einem großen Zweig aufgehängt, der in der Nähe des Hochzeitpaares aufgestellt ist.
Steine beschriften
Vor Beginn der Zeremonie werden flache Steine und Eddings verteilt. Freunde und Familienmitglieder können ein Wort darauf schreiben, das euch begleiten soll.
Während des Rituals legen die Gäste die Steine in einen bereitgestellten Korb oder eine Kiste oder die Trauzeugen oder Kinder sammeln die Steine ein. Die Steine könnt ihr dann im eigenen Garten oder der Wohnung verteilen.
Holzherzen
Genau wie beim Ritual mit den Steinen, schreiben eure Gäste ihre guten Wünsche auf kleine Holzherzen und werfen diese, während des Rituals, in das große Holzherz oder den dazugehörigen Bilderrahmen. So habt ihr etwas Schönes für eure Wohnung und könnt immer wieder nachlesen. Es gibt verschiedene Modelle zum Kaufen.
Hochzeitsglöckchen
Wedding Wands, wie die Stäbchen auch genannt werden, an denen die Hochzeitsglöckchen hängen, kommen ursprünglich aus den USA.
Das Läuten der Wedding Bells passt sehr gut ans Ende der Zeremonie, wenn euer Kuss-Moment ansteht. Die Gäste läuten das Glück für euren neuen Lebensabschnitt herbei.
Wedding Wands gibt es zu kaufen, sind aber auch ganz einfach selber zu basteln. Alles was ihr dazu braucht sind Holzstäbchen, kleine Glöckchen und Bänder, die ihr farblich der restlichen Deko anpassen könnt.
Schutzkreis
Der Schutzkreis ist ein Ritual aus der Hexenmythologie und dem Schamanismus. Er hat eine sehr schöne Bedeutung und es können alle Gäste miteinbezogen werden.
Am Ende der Trauung, z. B. beim Ringtausch stellen sich die Gäste im Kreis um das Hochzeitspaar.
Der Schutzkreis den die Hochzeitsgesellschaft bildet soll dafür sorgen, dass alles Böse von euch abgehalten wird und das Glück bei euch bleibt.
Spalier stehen
Am Ende der Trauung stellt sich die Hochzeitsgesellschaft in 2 Reihen gegenüber, hält sich mit nach oben gestreckten Armen an den Händen und bildet einen Tunnel, durch den das Paar auszieht und sich somit auf den gemeinsamen Weg in den neuen Lebensabschnitt begibt.
Ein schönes Ritual, bei dem alle mit einbezogen werden und bei dem meist viel gelacht wird, weil einige der Gäste euch den Weg erschweren werden, in dem sie den Tunnel verengen, die Hände nach unten nehmen oder einfach klein sind. So entsteht ein regelrechter Hindernislauf. Ihr bekommt so gleich die Gelegenheit, zu zeigen, dass ihr gemeinsam Schwierigkeiten meistert und euch von Hindernissen nicht aufhalten lasst.
Internationale Hochzeitsbräuche für multikulturelle Trauungen:
Lazo de Boda - Lateinamerika
Der Hochzeitsrosenkranz steht symbolisch für die Unendlichkeit der Verbindung und soll die Allianz des Paares schützen.
Der Lazo de Boda wird dem Paar zu Beginn der Trauung entweder von den Trauzeugen oder den Eltern umgelegt.
Dieser Brauch kommt ursprünglich aus Spanien, ist aber dort kaum noch bekannt. Heutzutage wird er noch in einigen Ländern Lateinamerikas angewendet.
Münzen aufkehren - Ungarn
In Ungarn werfen die Gäste Münzen, die das Paar dann gemeinsam aufkehren muss. Die Münzen sollen dem Paar Glück bringen und für Wohlstand in der Ehe sorgen.
Bei deutsch-ungarischen Trauungen bieten sich Forinth und Cent an.
Brot, Salz, Wasser, Wodka - Polen
In Polen ist üblich, dem Paar Brot, Salz und 2 Gläser zu reichen. In einem ist Wasser und in dem anderen Wodka zu reichen. Wer den Wodka erwischt, hat später das Sagen in der Ehe.
Kerzen anzünden - Sri Lanka
In Sri Lanka ist es üblich, einen bunt geschmückten Altar aufzubauen und bei der Trauzeremonie Öllampen zu entzünden. Daraus hat sich das Ritual mit dem bunt geschmückten Tisch und den Schwimmkerzen ergeben.
Das Entzünden der Kerzen läutet den Neubeginn ein und steht für Glück und positive Energie. Das Wasser in dem die Kerzen schwimmen reinigt und löst negative Energien auf.
Austausch von landestypischen Dingen - international
Ein besonders schönes Ritual ist der Austausch von landestypischen Spezialitäten. Da können Getränke, Essen oder Gewürze sein oder auch nur Fahnen der jeweiligen Länder. Es geht hier vor allem darum, dass die Gäste aus den beiden Heimatländern schon währen der Trauzeremonie aktiv aufeinander zugehen.