Freie Trauungen – Wissenswertes
Was ist eine freie Trauung?
Eine freie Trauung ist eine Hochzeitszeremonie ohne Kirche und ohne Standesamt. Sie hat vor dem Gesetz keine Gültigkeit, so könnt ihr zum Beispiel eure Liebe zelebrieren, ohne euch rechtlich aneinander zu binden.
In den meisten Fällen ist es allerdings so, dass die Paare vorher standesamtlich heiraten und die freie Trauung die kirchliche Trauung ersetzt. Das kann viele Gründe haben: einer von euch beiden ist geschieden, ihr habt unterschiedliche Religionen oder ihr habt mit der Kirche einfach nichts am Hut.
Eine freie Trauung bietet euch viele weitere Vorteile:
- Ihr könnt heiraten, wo immer ihr wollt
- Ihr könnt die Zeremonie nach euren Wünschen gestalten
- Ihr könnt euren Trauredner frei wählen
- Ihr bekommt eine persönliche Rede, die zu euch passt
Wenn es euch wichtig ist, vor dem Gesetz ein Paar zu sein, müsst ihr also vorher standesamtlich heiraten. Ist euch der kleine Rahmen zu wenig und zu unpersönlich und eine kirchliche Trauung kommt für euch nicht in Frage, dann ist eine freie Trauung die perfekte Lösung.
Was kostet eine freie Trauung?
Gründe für eine freie Trauung
Eine freie Trauung eignet sich für alle Menschen, egal welche Hautfarbe, welche sexuelle Neigung und welche Religion du hast.
Es spielt keine Rolle, ob du geschieden bist oder zum zweiten Mal heiratest.
Möglicherweise hast du eine Behinderung und brauchst eine Umgebung, die auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist, damit du dich wohl fühlst.
Vielleicht trifft auch gar nichts davon auf dich zu und du hast mit der Kirche einfach nichts am Hut.
Die standesamtliche Trauung ist dir zu unpersönlich und du wünschst dir eine große Feier mit Familie und Freunden.
Du hast ein ausgefallenes Hobby oder eine große Leidenschaft, bist Biker oder Hippie und möchtest das auch bei deiner Trauung ausleben.
Du möchtest in einer ausgefallenen Location heiraten, auf dem Schiff, im Wald, in einem Zirkuszelt, in einer Berghütte oder im eigenen Garten.
Du kannst die Uhrzeit und den Tag frei wählen.
Ihr seid schon lange verheiratet, habt nie richtig gefeiert und möchtet jetzt euer Eheversprechen erneuern.
Es gibt absolut keine Einschränkungen, alles ist möglich.
Zweite Hochzeit - was ist zu beachten?
Es kommt gar nicht so selten vor, dass einer oder beide Partner schon eine Ehe hinter sich haben und zum 2. Mal heiraten. Da stellt sich für viele die Frage, wie man die 2. Trauung gestaltet.
Die Braut stellt sich erfahrungsgemäß als erstes die Frage:
Ist ein weißes Kleid bei der 2. Hochzeit angebracht?
Schauen wir auf den Ursprung und die Bedeutung des weißen Brautkleides:
Im 17. Jahrhundert heirateten Prinzessinnen in eierschalenfarbenen und weißen Kleidern.
Seit dieser Zeit ist das weiße Brautkleid Symbol für Jungfräulichkeit, Unschuld, Reinheit und Unsterblichkeit und Prinzessinnenbrautkleider sehr beliebt.
Mittlerweile gibt es neben dem Prinzessinnenkleid weitere Stile wie A-Linie, Meerjungfrau, Fit and Flare. Auch die Farbpalette hat sich vergrößert, von blush, elfenbein, ivory, rosa bis hin zu rot ist alles möglich.
Selbstverständlich kann die Braut auch bei der 2. Hochzeit weiß tragen, zumal kaum noch Frauen unschuldig und jungfräulich in die 1. Ehe gehen.
Kirchliche Trauung nicht mehr möglich und jetzt?
Die meisten Paare entscheiden sich beim zweiten Mal für eine freie Trauung als Ersatz für die Kirche.
Eine freie Trauung kann ganz individuell gestaltet werden und überall gefeiert werden. Herzstück ist eine Rede, die die persönliche Geschichte des Paares aufgreift und mit passenden Ritualen zu einem besonderen Erlebnis wird.
Bei der Rede ist es nicht empfehlenswert, auf die vorangegangene(n) Ehe(n) einzugehen, vor allem, wenn es nur für einen der beiden die 2. Hochzeit ist.
Anders ist es bei den Ritualen, hier kann man sehr gut Kinder aus einer vorherigen Beziehung mit einbinden, damit auch diese sich von Anfang an als Teil der neuen Familie fühlen. Aber auch das ist kein Muss.
Grundsätzlich ist es wichtig, nicht zu vergleichen. Jede Hochzeit, jede Ehe und jedes Paar ist individuell und jemand, der noch nie verheiratet war hat wahrscheinlich andere Wünsche und Vorstellungen als jemand der sich zum 2. Mal traut.
Ich empfehle meinen Paaren immer, so zu feiern, wie sie sich wohl fühlen und es sich für sie richtig anfühlt. Es ist in erster Linie euer Tag, lasst euch nicht von Konventionen oder Erwartungen der anderen beeinflussen.
Tipps zum Schreiben des Eheversprechens
Viele Paare tun sich schwer damit ein Eheversprechen für den Partner/die Partnerin zu schreiben.
Daher möchte ich dir ein paar Tipps geben, wie es dir leichter fällt, die richtigen Worte zu finden.
Am wichtigsten ist: mach dir keinen Druck. Für deinen Zukünftigen/deine Zukünftige wird es immer das schönste Eheversprechen sein. Er/Sie wird es niemals mit einem anderen Eheversprechen vergleichen.
Es spielt keine Rolle, wie kurz oder lang das Ehegelübde ist. Wichtig ist, dass es von Herzen kommt, die Anzahl der Wörter ist nicht wichtig.
Stell dir vor, deine bessere Hälfte steht vor dir, was möchtest du ihr/ihm sagen?
Was möchtest du für dein Gegenüber sein? In welchen Situationen möchtest du für Ihn/Sie da sein? Wofür liebst du deine Lebensgefährtin/deinen Lebensgefährten? Was wünschst du dir für eure gemeinsame Zukunft?
Schreib einfach erst einmal alles auf, was dir durch den Kopf geht. Danach kannst du alles in die richtige Reihenfolge bringen und am Feinschliff arbeiten.
Endlich ist dein Eheversprechen fertig und dir wird ganz mulmig, bei dem Gedanken daran, das jetzt auch noch vor den Gästen vortragen zu müssen.
Auch hierzu ein paar Tipps: konzentriere dich voll und ganz auf deine Frau/deinen Mann, dann wirst du schnell alles rundherum vergessen. Tränen und eine brüchige Stimme gehören dazu, es gibt fast niemanden der sich in so einem Moment unter Kontrolle hat und das muss auch gar nicht sein.
Und wenn du dich gar nicht in der Lage fühlt, das Geschriebene vorzutragen, gibt es immer noch die Möglichkeit, dass eure Traurednerin das für dich übernimmt.